Wo der Kaffee wächst: Genussreise durch Zentralamerika

Die klimatischen und geografischen Bedingungen in Zentralamerika begünstigen den Anbau von qualitativ hochwertigem Kaffee und Kaffeesorten wie Bourbon, Catuai, Caturra, Pacamara oder Maragogype. Honduras, Guatemala, Costa Rica und Nicaragua sind in Zentralamerika die größten Produzenten des „braunen Goldes“.

Kaffee
Café Marcala, Honduras, copyright: visitcentroamerica.com

Kaffee ist eines der meist konsumierten Getränke der Welt und Zentralamerika gehört zu den bedeutendsten Anbauregionen des „braunen Goldes“: In allen Ländern der Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika wird Kaffee angebaut. Zentralamerika verfügt über günstige geografische und klimatische Bedingungen für den Kaffeeanbau. Das tropische Klima in Verbindung mit den regenreichen Perioden begünstigt das Wachstum und die Entwicklung der Kaffeepflanzen. Reisende können in der Region, Kaffeefincas und Plantagen besuchen und den Herstellungsprozess von der Ernte der Kaffeekirsche bis hin zum Genuss einer frisch aufgebrühten Tasse verfolgen.

Honduras: Spitzenreiter der Kaffeeproduktion
Das Land ist der größte Kaffeeproduzent in Zentralamerika und weltweit hat sich Honduras für seinen exzellenten Kaffee einen Namen gemacht, der in sechs Regionen des Landes angebaut wird. Ein bekanntes Gebiet für den Anbau hochwertiger Hochlandkaffeesorten ist die westlich an Guatemala grenzende Region Copán: eine Bergregion, in der ein exquisiter Kaffee mit süßem Aroma und fruchtigen, kakao- und karamellartigen Noten hergestellt wird. Die Herkunft des Kaffees aus Copán wird durch das geografische Siegel „Cafés del Occidente Hondureño“ (HWC) garantiert. Mehrere in der Region gelegene Kaffeefincas wie zum Beispiel die Finca El Cisne empfangen Besucher und informieren umfassend über den Prozess der Kaffeeherstellung. Das Opalaca-Gebiet mit seiner gebirgigen Struktur östlich von Copán, gehört zu den HWC-zertifizierten Anbaugebieten und ist bekannt für seinen säuerlichen Kaffee voller fruchtiger Aromen.Etwas weiter südwestlich im Hochland liegt die Stadt Marcala. Sie ist Teil der Region Montecillos, die einen feinen Kaffee mit den für diese hochgelegene Gegend mit ihren kalten Nächten typischen zarten Zitrusaromen und Aprikosennoten hervorbringt. Für den Kaffee aus Marcala „Café de Marcala“ wurde die erste geschützte Herkunftsbezeichnung in Honduras eingeführt. In der gesamten Umgebung können Interessierte verfolgen, wie die Kaffeekirsche geerntet und verarbeitet wird. In Comayagua im Zentrum von Honduras findet man einen fruchtigen Kaffee mit feinen Säurenoten. Charakteristisch für die Region El Paraíso im Süden von Honduras an der Grenze zu Nicaragua ist aufgrund der hohen Temperaturen ein süßer, weicher Kaffee mit leichten Champagnernoten. In Agalta im tropischen Südosten des Landes schließlich wächst ein Kaffee mit tropischen und schokoladigen Aromen. Mehr Inspiration zu einer Reise durch die Kaffeeregionen von Honduras findet sich auf der Website des Instituto Hondureño del Café unter https://www.ihcafe.hn/la-ruta-del-cafe/.

Hochgebirgskaffee aus Guatemala
Guatemalas Landschaft ist geprägt von Gebirgsketten und Vulkanen und das Land verfügt über fruchtbaren, nährstoffreiche Böden, die den Anbau von hochwertigem Kaffee begünstigen, der in einer Mindesthöhe von 1.500 Metern wächst. Das tropische Klima und die starken Regenfälle in der Regenzeit haben auch dazu beigetragen, dass Guatemalas Kaffee sich weltweit einen Namen gemacht hat. Im Kulturzentrum La Azotea nahe der Kolonialstadt Antigua können Besucher im Kaffeemuseum mehr über die Geschichte des Kaffeeanbaus im Land erfahren sowie die landestypischen Kaffeesorten Bourbon und Caturra verkosten. Zudem bieten örtliche Reiseveranstalter Ausflüge zu Kaffeeplantagen in der Umgebung an.

Kaffee aus Costa Rica: Reich durch Kaffee
Costa Ricas Klima ist das ganze Jahr über tropisch, mit abwechselnden Perioden von starken Regenfällen und Trockenzeiten. Die Einführung der Kaffeebohne machte Costa Rica im 19. Jahrhundert zum wohlhabendsten Land der Region. Als das Exportgeschäft mit Kaffee boomte, förderte die Regierung den Kaffeeanbau und stellte den Bauern kostenlos Kaffee-Setzlinge zur Verfügung. Der costa-ricanische Kaffee zeichnet sich durch einen sehr geringen Säuregehalt aus, was größtenteils auf die sehr nährstoffreichen vulkanischen Böden zurückzuführen ist. In Costa Rica wird ausschließlich Arabica angebaut, der Anbau von Robusta ist gesetzlich verboten. Sehr empfehlenswert ist die Britt Coffee Tour des Kaffeeproduzenten Café Britt in Heredia nur 25 Minuten von der Hauptstadt San José entfernt. Besucher lernen auf unterhaltsame Weise alles Wissenswerte über nachhaltigen Kaffeeanbau in Costa Rica.

Nicaragua, Land der Vulkane… und des Kaffees
Die wichtigsten Anbaugebiete in Nicaragua befinden sich in einer Höhenlage von etwa 1.200 Metern in Jinotega, Nueva Segovia und Matagalpa. Überwiegend wird Arabica angebaut. Bourbon ist die am weitesten verbreitete Kaffeesorte. Aber es wird auch Maragogype angebaut, eine Kreuzung aus der Arabica-Kaffeepflanze und Liberica, die sehr große Kaffeebohnen, genannt „Elefantenbohnen“, hervorbringt. Für den Kaffee aus Nicaragua sind Schokolade- und Karamellaromen charakteristisch sowie ein dezenter Säuregehalt. In der Provinz Matagalpa bietet die Landwirtschaftskooperative UCA San Ramón Touren zum Thema nachhaltige Landwirtschaft, zur Kultur und Küche auf dem Land sowie saisonal zur Kaffeeernte an. Ein Besuch des nationalen Kaffeemuseums (Museo de Café Parque Morazán) in Matagalpa, das sich den Wurzeln der regionalen Kaffeevarietäten und der modernen Kaffeeproduktion widmet, rundet die Genussreise auf der Spur des Kaffees durch Zentralamerika ab.

Kaffeekirschen, Nicaragua

Mit 57 Millionen Einwohnern auf einer Gesamtfläche von 570.948 Quadratkilometern nehmen die Länder Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama ergänzt durch die Dominikanische Republik gerade einmal zwei Prozent der Erdoberfläche ein. Zugleich gilt Zentralamerika als eine der Regionen mit der höchsten Biodiversität weltweit. Über 550 Naturschutzschutzgebiete erstrecken sich über 25 Prozent der Landesfläche der gesamten Region. Nicht zuletzt die einmalige Lage zwischen Nord- und Südamerika trägt dazu bei, dass die acht Staaten zusammen 12 Prozent der biologischen Vielfalt der Welt beheimaten und das zweitgrößte Riffsystem der Erde direkt vor den Toren Zentralamerikas zu finden ist. Doch nicht nur Flora und Fauna, sondern auch der kulturelle Reichtum trägt zur Anziehungskraft der acht Länder entscheidend bei. Mehr als 25 indigene Völker, imposante Kolonialbauten, geheimnisvolle Maya-Stätten sowie 19 UNESCO Welterbestätten sind Teil der Magie einer ganzen Region.

Die Central America Tourism Agency (CATA) mit Sitz in Madrid und San Salvador wurde 2002 gegründet. Die Mitgliedsstaaten sind Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama und die Dominikanische Republik.

www.catatourismagency.org

www.visitcentroamerica.com

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