Ausbeutung auf Plantagen trotz Zertifizierung?

Eine Nichtregierungsorganisation zweifelt das Versprechen vom fairen Kaffee an. In Kolumbien würden Pflücker viel arbeiten und wenig verdienen. Fairtrade und Rainforest Alliance kündigen auf Nachfrage von Report Mainz Überprüfungen an.

Kaffee

Ausbeutung auf Plantagen trotz Zertifizierung?

Einer der Arbeiter heißt Hermes Martinez. Er ist 24 Jahre alt und pflückt Kaffee auf der Finca Los Naranjos, in den Bergen rund um die kolumbianische Stadt Salgar. Martinez taucht in dem Bericht auf, den die brasilianische Nichtregierungsorganisation Repórter Brasil in dieser Woche veröffentlichen will. Der Bericht liegt Report Mainz vorab vor, genauso anderen Medien wie El País in Spanien und dem Corriere della Sera in Italien.

Martinez schuftet, ohne einen Arbeitsvertrag zu haben. Er zahle nicht in die Sozialversicherung ein, habe auch keine Krankenversicherung. Er ist bei möglichen Arbeitsunfällen also schutzlos. „Dem Chef ist nur wichtig, dass ich den Kaffee pflücke„, wird der junge Mann von der NGO zitiert. Er scheint alles andere als ein Einzelfall zu sein. Auf Kolumbiens Kaffeeplantagen kommt es offenbar immer wieder zu Verstößen gegen internationale Arbeits- und Sozialstandards.

Manche der betroffenen Plantagen nehmen über Kooperativen, an die sie den Rohkaffee liefern, an Zertifizierungsprogrammen teil. Dazu gehören Fairtrade und die Rainforest Alliance. Auf Fotos, die Repórter Brasil gemacht hatte, werben zwei Plantagen auf ihren Eingangsschildern zudem jeweils mit einem Siegel von 4C bzw. mit C.A.F.E. Practices, dem Ethik-Label von Starbucks.

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